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65 Jahre Porsche 356 – 60 Jahre Porsche 550

Unter diesem Motto fand am Fronleichnamswochenende von 30. 5. bis 2. 6. 2013 die diesjährige Hauptveranstaltung des Porsche Classic Club Austria statt.

Mehr als ein Jahr Vorbereitung weckte das Interesse unserer Mitglieder und Freunde und schraubte die Erwartungshaltung in die Höhe und so mussten wir bereits zum Jahreswechsel Anmeldungen auf die Warteliste setzen, waren wir doch durch äußere Gegebenheiten mit der Fahrzeugzahl begrenzt.

Am Donnerstag, 30. Mai erfolgte die Anreise und dass fast ganz Europa verregnet war, tat der Stimmung keinen Abbruch. Bereits ab Mittag trafen die Gäste aus allen Bundesländern, der Schweiz und Deutschland in unserem Hauptstützpunkt, dem Hotel Forelle in Millstatt ein, bezogen Zimmer und buchten zusätzliche Angebote, bevor noch das Anmeldebüro überhaupt geöffnet war. Am frühen Abend waren wir dann komplett und konnten zur Begrüßung und Erläuterung des Programms schreiten und unsere besonderen Gäste, Herrn Dir. Hermann Samonigg und Gattin, sowie Kunstrestaurator Gerhard Felfer samt Gattin begrüßen, die uns die Geschichte eines besonderen Autos – das am Samstag im Mittelpunkt stehen sollte – erzählten und einer Kärntner Viergesang zur spontanen Umrahmung der Begrüßungszeremonie mitbrachten. Auch der Bürgermeister von Millstatt, Herr Josef Pleikner, richtete Grußworte an uns, ebenso wie die Geschäftsführerin des Millstättersee Tourismus, Frau Mag. Maria Theresia Wilhelm. Sodann ließen wir uns von der Küche des Hotels Forelle verwöhnen. Den Start zur großen Nockalmrunde hatten wir für Freitag 10.00 Uhr geplant, wohl wissend, dass viele Teilnehmer das Wiedersehen am ersten Abend für ausführliche Gespräche und Plaudereien unter Freunden nutzen wollen und so gingen die Lichter an der Bar erst in den Morgenstunden aus.

Am Freitag, es regnete noch immer, wurde pünktlich gestartet und tapfer reihten sich auch unsere 356er auf um die geplante Route unter die Räder zu nehmen, als das Organisationsteam die Botschaft erreichte, dass die Nockalmstraße wegen Schnee und Eis gesperrt sei, man aber mit Hochdruck daran arbeite, sie bis Mittag für unsere Fahrzeuge auch einwandfrei und eisfrei zu bekommen, ohne Salz zu verwenden. Die Route führte uns zunächst um das südliche Ende des Millstättersees nach Paternion und weiter über die Windische Höhe ins Gailtal. Die Wetterverhältnisse änderten sich während dessen fast von Kurve zu Kurve, es wechselte Starkregen mit Nieseln, Nebel und Wolken mit kleinen Sonnenfenstern während wir uns ins Gailtal hinunterschraubten. Bei Hermagor bogen wir ins Gitschtal ab, um den nächsten Fixpunkt, das Weissensee-Westufer, zu berühren, kurz auszusteigen, die frische würzige Luft zu atmen und dann schnell dem Erfinder der Heizung im Auto zu danken. Also ging es weiter ins Drautal, nach Berg im Drautal, wo uns im Hotel Sunshine das Mittagessen erwartete. Mitglieder der örtlichen Feuerwehr übernahmen das Einweisen der Fahrzeuge, sodass niemand auf die nasse Wiese ausweichen musste. Mittlerweile erreichte uns die Nachricht, dass die Nockalmstraße wieder frei und mit Sportwagen befahrbar sei, was wir unmittelbar an unsere Gäste weitergaben. Nach dem Essen brachen wir also wieder auf, diesmal das Drautal talabwärts. Aufgrund des anhaltenden Dauerregens hatte sich aber die Mehrheit der Teilnehmer dazu entschlossen, lieber einen Wellnessnachmittag im Hotel zu verbringen, nur wenige Aufrechte ließen sich nicht beirren und folgten dem Roadbook bis Innerkrems und weiter über die Nockalmstraße und zurück über Bad Kleinkirchheim und Radenthein nach Millstatt. Doch schon um 19.00 Uhr folgte der nächste Programmpunkt, wir wurden von Autobussen abgeholt und zur Burg Sommeregg gebracht, wo ein Ritteressen auf uns wartete. Während wir es uns im stimmungsvollen Ambiente der alten Burg gemütlich machten, suchte sich der Burgvogt bereits seine „Opfer“ für eine kabarettistische Reise ins Mittelalter aus, auch unser Präsident schlug sich als Ritter tapfer und siegreich, bevor sich der Abend lukullisch deftig und kräftig dem Ende zuneigte und gegen Mitternacht auch die Letzten in ihre Betten fielen.

Denn der Samstag sollte früh beginnen. Das Frühstück war für sechs Uhr morgens bestellt, um 07.00 Uhr brachen wir schon auf, um die Mautstelle der Maltaalmstraße zu erreichen, wo um 8.00 Uhr Start zum ersten Wertungslauf geplant war. Doch auch hier: Schnee und Eis im oberen Drittel der Straße: Startverschiebung! Nach 45 Minuten Aufruf zum verspäteten Start im Minutentakt auf verkürzter Strecke, die letzten Kilometer nach dem Ziel bis zum Berghotel wurden neutralisiert zurück gelegt. Eisiger Wind und Schneefall, minus 2 Grad, 50cm Schnee neben der Straße ließen uns zum vorbereiteten Empfang der Sektkellerei Szigeti flüchten. In der Zwischenzeit brachte Dir. Samonigg den neu restaurierten 356 Speedster, dessen Erstbesitzer einst sein Vater war mit dem Hänger vor das Hotel und Dechant Mag. Ernst Windbichler segnete in einer kurzen Zeremonie dieses und alle anderen unsere Fahrzeuge und erbat auch den Segen und Schutz ihrer FahrerInnen. Dann ging es schon zurück den Berg hinunter, vorneweg unsere 356er Teams, dahinter bunt gemischt alle möglichen Modelle, Baujahre und Motorisierungen von Porsche Sportwagen. Einer Prozession gleich wurden wir an der Mautstelle vom Polizei-Porsche erwartet, der uns Geleit verschaffte und bis auf den für uns komplett gesperrten Hauptplatz von Gmünd eskortierte, wo die Fahrzeuge zur Parade aufgestellt wurden. Gemeinsam mit unseren Tagesgästen, ein Steyr 220 hatte sich auch zu uns gesellt, brachten wir es auf rund 80 Fahrzeuge, kein weiteres hätte mehr Platz gehabt. Vor dem Rathaus war eine überdachte Bühne und eine Vidiwall aufgebaut, hier wurde der zunächst verhüllte 356 Speedster in Szene gesetzt, während die Teilnehmer im Gasthof Kohlmayr und im Hotel Platzer mit Gaumenfreuden verwöhnt wurden und Gäste und Touristen ausgiebig die ausgestellten Fahrzeuge bewundern konnten. Und – wie bestellt verzogen sich die Regenwolken, die Sonne brach durch und es wurde schlagartig wärmer. Rund um die Bühne versammelten sich an die 500 Zuschauerinnen, als der Bürgermeister der Stadt Gmünd, Herr NRAbg. Bgm. Josef Jury zur Begrüßung schritt, Dir. Hermann Samonigg und Gerhard Felfer über diesen speziellen Speedster und seine Geschichte, sowie die erfolgte Restaurierung und die ersten Ausfahrten nach Triest, Görtz und auf den Großglockner, quasi auf seinen historischen Routen, berichteten und schließlich unser Präsident, Dipl. Ing. Dr. Josef Rosner auch noch den Porsche Classic Club Austria präsentierte. Auch Helmut Pfeifhofer sen., dessen Porsche Museum Gmünd heuer 30jähriges Jubiläum feiert, fand bewundernde Worte zur Qualität der erfolgten Restaurierung, war doch auch ihm dieses Fahrzeug vor 25 Jahren in einem „erbärmlichen“ Zustand von einem Grazer Schrotthändler angeboten worden. Abgeschlossen wurde die Präsentation mit einem kurzen Film, der den Ausgangszustand nach 25 Jahren in der Scheune, die wichtigsten Schritte des Wiederentstehen des Fahrzeugs und die ersten Ausfahrten zeigte.

Schließlich brachen wir wieder auf Richtung Maltaalmstraße, wo wir um 18.00 Uhr – es hatte wieder zu regnen begonnen - den zweiten Wertungslauf starteten. Kaum dass die letzte Startnummer das Ziel passiert hatte, machten wir uns auf den Weg nach Millstatt zu unserem Hotel, um uns für den bevorstehenden Galaabend und die Siegerehrung frisch zu machen. Neben einzigartigen Pokalen wartete als Hauptpreis auf den Teilnehmer mit der geringsten Zeitabweichung mit einem Fahrzeug Baujahr 1982 und älter eine Teilnahme an der Alpenfahrt Classic Rallye Bad Kleinkirchheim im Wert von € 1.285,-- Für alle Teilnehmer gab es eine DVD über den 356 Speedster, vom Millstättersee Tourismus einen speziellen Schlüsselanhänger aus dem für die Region typischen Granat in Form eines Glücksengels oder einer roten Sonnenkugel und einen geschliffenen Granatstein als Talisman, sowie eine Erinnerungsplakette des Clubs aus Steingut. Nachdem es spät wurde, hatte es am Sonntag niemand eilig mit dem Frühstück und der Abreise, mittlerweile hatten uns auch die Hiobsbotschaften von großflächigen Überflutungen in Österreich und Deutschland erreicht und wir konnten für uns die erlebten Wetterunbillen während der Ausfahrten relativieren, zumal uns der Millstättersee mit einem sonnigen Sonntagvormittag verabschiedete.

Und so bleibt nur noch Danke zu sagen:

Dem Team des Millstättersee Tourismus, Familie Aniwandter und ihren MitarbeiterInnen vom Hotel Forelle in Millstatt, dem Team vom Hotel Kaiser Franz Josef in Millstatt, Familie Tiefnig vom Hotel Sunshine in Berg im Drautal, Familie Platzer vom Hotel Platzer in Gmünd, dem Team vom Gasthof Kohlmayr in Gmünd, den Betreibern der Burg und des Foltermuseums Burg Sommeregg, Postbus, Verbund, Pfeifhofer Porsche Museum Gmünd, der Gemeinde Millstatt, der Stadt Gmünd im Drautal, sowie den Familien Samonigg und Felfer. Und unserem bewährten Filmteam von carmovies.at

Dem Sponsor des Hauptpreises, Herrn Walter Schuschnig von der IÖ Alpenfahrt Veranstaltungs-GmbH, dem Organisationsteam für Vorbereitung und Abwicklung, der Zeitplan konnte minutengenau eingehalten werden, trotz witterungsbedingter Probleme. Und den Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Denn ohne Euch kommt keine Veranstaltung zustande. Danke für Eure Freude und Danke für Eure Disziplin. Und mit einem besonderen Gruß an Frau Elfriede Schütz, die mit drei Generationen ihrer Familie teilgenommen hat.

Wir freuen uns, Euch spätestens zur nächsten Jahreshauptveranstaltung von 19. bis 22. Juni 2014 in Rust am Neusiedlersee begrüßen zu dürfen!