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Bilder Ost Teil 2

Bilder Übersicht

Alles grau in grau, man hat Mühe, das dunkle Grau des Asphalts vom lichten Grau der Umgebung zu unterscheiden, nur durchbrochen von zwei verschwommenen roten Rücklichtern des Vordermanns. Nur nicht den Anschluss verlieren, sonst ist man hier verloren, mitten in den Wolken. Wenn es wenigstens nicht anfängt zu schneien, wie noch an Pfingsten! – Soweit nur ein kurzer Ausschnitt aus den Alpträumen der Organisatoren der diesjährigen Hauptveranstaltung des PCCA. Die noch so gut geplante Organisation wird zum Fiasko, wenn das Wetter nicht mitspielt. Aber die PCCA Mitglieder waren im letzten Jahr wohl besonders brav, denn Anfang der Woche besserte sich das Wetter langsam um dann pünktlich zur Anreise am Donnerstag zur Hochform aufzulaufen. Das hielt sich dann auch bis zum Finale am Sonntag. Aber der Reihe nach…

Donnerstag, 04.06.2015

Am Donnerstagvormittag machten sich 65 Porsche-Fahrzeuge aller Baujahre und Varianten aus allen Teilen Österreichs, manche sogar aus der Schweiz und Deutschland, auf den Weg nach Reith im Alpbachtal. Ziel war das schmucke Hotel „Kirchenwirt“ (http://www.kirchenwirt-tirol.at) der Familie Hans und Veronika Rieser, das in diesem Jahr die Teilnehmer an der PCCA Hauptveranstaltung beherbergen durfte. Ab 13:00 Uhr trudelten die ersten Gäste ein und wurden von sechs feschen Madeln im klassischen Dirndl begrüßt. In der Hotelhalle gab es zur Begrüßung nicht nur die Roadbooks für das Wochenende, sondern auch einen zünftigen Begrüßungsschnaps. Langsam füllte sich das Haus mit Gästen und der große Parkplatz mit deren Preziosen aus Zuffenhausen.
Mit zum Hotel gehört ein wunderschöner Platz vor der Kirche, der von einem riesigen Kastanienbaum beschattet wird. Gegen 17:00 Uhr waren dann alle angekommen und der erste offizielle Tagesordnungspunkt konnte beginnen: Es zog die Reither Blaskapelle auf und gab uns ein Platzkonzert. Als Erfrischung bei der Hitze wurde köstlicher Prosecco gereicht. Dann nahm unser Präsident Dr. Josef Rosner das Mikrofon und begrüßte alle Teilnehmer der diesjährigen Ausfahrt. Er bedankte sich bei Michael Bensch, PCCA Vizepräsident und Leiter der Region West, für die Organisation, der seinerseits den Dank gleich wieder weiter gab an seine vielen Helfer, ohne die eine solche Veranstaltung nicht durchzuführen wäre. Danach ergriff Hans Rieser (Hotel Kirchenwirt), das Wort und hieß uns alle in seinem schönen Hotel willkommen. Auch Bürgermeister Johann Thaler und der Geschäftsführer des Tourismusverbands Alpbachtal, Dir. Markus Kofler, gaben uns die Ehre und das Gefühl, hier wirklich herzlich willkommen zu sein.
Ab 19:00 Uhr wurde dann das „Kirchenwirt Genießerbuffet“ eröffnet. Nach der zum Teil doch sehr langen Anreise war es nun an der Zeit, sich für den kommenden Tag zu stärken. Als Ausgleich nach den köstlichen und vielfältigen Speisen und Getränken bot sich ein Spaziergang zum Reithersee an, der nur wenige Meter vom Hotel entfernt mitten im Ort liegt. Außerdem bot die gemütliche Hotelbar die Möglichkeit, den Abend ausklingen zu lassen.

Freitag, 05.06.2015

Nach einem Besuch des reichhaltigen Frühstücksbuffets versammelten sich alle Teilnehmer um 9:00 Uhr zur Fahrerbesprechung in der Hotelhalle. Vor uns lag die ca. 190 km lange große Gerlos-Runde. Bei wieder strahlendem Sonnenschein ging die Fahrt über Strass ins Zillertal, weiter nach Zell am Ziller, von wo aus wir über den Gerlospass zu den Krimmler Wasserfällen gelangten. Unsere Autos konnten wir dort auf einem eigens abgesperrten Parkplatz drapieren und uns selbst an einem Gläschen Sekt-Orange erfrischen. Mittlerweile war es brütend heiß geworden und der Besuch der Wasserfälle stellte eine willkommene Erfrischung dar. In den „Wasser Wunder Welten“ gab es dann noch viel über das Thema „Wasser“ zu entdecken – von wissenschaftlichen Fakten, bis hin zu netten Spielen, die dem Einen oder Anderen nochmal eine nasse Erfrischung bescherten.
Nach der Pause ging die Fahrt weiter durch den Pinzgau bis Mittersill, über den Pass Thurn und schließlich nach Kitzbühel. Unser Mittagessen wartete auf dem Kitzbüheler Horn und so erklommen wir die 13 km lange Panoramastraße, bis wir auf 1.670 m Höhe das Alpenhaus erreichten, auf dessen Terrasse für uns gedeckt war. Während unsere vierrädrigen Gefährten langsam knisternd abkühlten, genossen wir eine atemberaubende Rundumsicht auf den zahmen- und wilden Kaiser und den  Zillertaler Alpen. Da Höhenluft ja bekanntlich sehr hungrig macht, kam das Mittagsmenü gerade recht. Gegen 15:30 Uhr setzte sich die Kolonne langsam wieder in Bewegung Richtung Hotel in Reith, denn das war noch lange nicht die letzte Attraktion des Tages.
Im Hotel angekommen, blieb gerade noch Zeit, das Schwimmbad oder den See aufzusuchen, oder einfach nur etwas zu relaxen. Denn pünktlich um 18:45 Uhr warteten bereits die Busse auf uns, um uns in einer halben Stunde Fahrt nach Pertisau am Achensee zu bringen. Hier lag die MS Innsbruck vor Anker und eine Vielzahl an Personal hieß uns an Bord willkommen. Mit ungewohnt entschleunigter Fahrt ging es diesmal voran. Eine Runde um den Achensee ist eine sehr beschauliche und entspannende Reise, bei der uns ein köstliches Dinner vom sehr aufmerksamen Personal serviert wurde. Dazu bekamen wir Live-Musik vom Feinsten geboten, die ganz hervorragend zur entspannten Atmosphäre an Bord passte. Die virtuose Saxophonistin Susan P verwöhnte uns mit Cool- Jazz und Klassikern der Popmusik – absolut saxy!
Um 22:00 Uhr, als gerade auch das Dessert verspeist war, gehen plötzlich auf dem Schiff alle Lichter aus und uns wird ein fast unwirkliches Schauspiel geboten. Viele gleißende Feuer wurden am Ufer entzündet und in der Gaislachklamm wurde die wildromantische Landschaft durch zuckende Flammen in Szene gesetzt – eine plötzliche Stille legte sich über das Boot und wir bewunderten staunend die Szenerie. Durch die schon sehr weit fortgeschrittene Dämmerung und das ruhige Wasser war kaum auszumachen, wo die Feuer waren und wo deren Reflexionen im Wasser. Als die Flammen langsam in sich zusammenfielen und die Lichter an Bord wieder erstrahlten, belohnten wir das Schauspiel mit tosendem Applaus.
Kurz darauf legte unser Schiff wieder in Pertisau an und wir bestiegen unsere Busse, die uns wieder zum Hotel zurück brachten. Der Abend klang dann, wie meist, in der Hotelbar gemütlich aus.

Samstag, 06.06.2015

Der Morgen begann, wie am Vortag – herrliches Wetter, ein üppiges Frühstücksbuffet und die obligatorische Fahrerbesprechung um 9:00 Uhr zur Alpenwelt Panoramatour. Aber heute gesellten sich noch sieben weitere Fahrer in gelben Sicherheitswesten dazu – unsere Motorradeskorte, die uns den ganzen Tag begleitete und dafür sorgte, dass kein Auto verloren ging. Die erste Etappe führte uns über den Reitherkogel nach Hart am Ziller. Aber auf dieser kurzen Strecke hatte sich schon die erste Sonderprüfung versteckt. Trotz Motorradeskorte war es doch möglich, sich zu verfahren, und so bog ein Teil der Kolonne falsch ab und fand sich auf einem einspurigen Wirtschaftsweg im Wald wieder. Nun konnten wir beweisen, wie gut wir die Abmessungen unserer Autos kennen. Auf engstem Platz musste nacheinander gewendet und, ohne die eigenen Schürzen oder die Spiegel der Nachfolgenden zu beschädigen, wieder zurück gefahren werden. Schließlich bewältigten alle diese Aufgabe ohne nennenswerte Schäden (wie wir hoffen) und  fanden auf den rechten Pfad zurück. Alle wieder vereint, ging die Fahrt weiter über Stumm bis nach Ried, zur Auffahrt der „Zillertaler Höhenstraße“. Bei allen Kreuzungen und schwierigen Wegpunkten wartete schon ein Motorrad, das den Querverkehr kurzerhand sperrte und den Weg wies, bis wir alle sicher durch waren. Danach sausten sie wieder an der Kolonne vorbei, um uns stets freie Fahrt zu bieten. An dieser Stelle ein ganz herzliches Vergelt’s Gott an die Motorrad-Crew – Ihr seid echte Profis!
Die „Zillertaler Höhenstraße“ windet sich über ca. 40 km entlang des Westhangs des Zellbergs bis fast 2.000 m hinauf. Bei schönem Wetter – und das war ja für uns gebucht – bieten sich immer wieder spektakuläre Ausblicke ins Tal und die umgebende Alpenwelt. Etwa auf der Hälfte der Fahrt machten wir Rast auf der „Hirschbichl- Alm“. Hier gab es Tiroler Spezialitäten - frische Buttermilch und Kaskrapfen, sehr köstlich! Hier ist auch das Zuhause der bekannten „Zellberg Buam“. Durch die Nähe dieser musikalischen Schwergewichte ließ sich unsere Vorstandsriege dazu hinreißen, spontan eine Band zu gründen und einige zünftige Landler zu spielen. Eine sehr lustige Performance, wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann. Nach dieser ausgelassenen Pause zog die Kolonne weiter und kurvte die Höhenstraße wieder hinunter nach Hippach und weiter bis Mayrhofen. Hier gab es einen einstündigen Aufenthalt zum Shoppen, Flanieren oder Relaxen.
Frisch gestärkt starteten wir dann zum spektakulären Höhepunkt des Tages. Zunächst ging es durch den Brandbergtunnel zur Mautstation „Zillergründl Stausee“. Von hier aus fuhren wir ca. 22 km durch ein verwunschenes Tal bis hoch zur Staumauer, auf der alle Fahrzeuge, perfekt in Szene gesetzt vor einer atemberaubenden Gebirgslandschaft, aufgestellt wurden. An der Seite der Staumauer klammert sich etwas erhöht das „Restaurant Adlerblick“ an die Felswand. Hier war für uns eine deftige Brotzeit vorbereitet. Alle, die Fotoapparate oder Handys dabei hatten, knipsten immer wieder die spektakuläre Aussicht, vor allem auf unsere schönen Autos, die in der Sonne glitzerten.
Gegen 16:30 Uhr drängte es einen Teil der Mannschaft wieder ins Tal, denn es stand noch eine besondere Schnapsverkostung an. Unser Vereinsmitglied Albert Schmider betreibt in Ebbs eine kleine, aber sehr feine Schaubrennerei „Zum Messerschmied“ (http://www.wundertropfen.com), in die er uns eingeladen hatte. Mit Begeisterung führte er die Zuhörer in die Geheimnisse der Schnapsbrennerei ein, mit gleicher Begeisterung wurden dann seine hochwertigen Produkte verkostet.
Nach der Rückfahrt ins Hotel blieb noch kurz Zeit, den Spa-Bereich aufzusuchen und sich frisch zu machen für das festliche Galadinner. Die Küche des Hotels kredenzte uns sodann ein vortreffliches 5-Gänge Menü, während draußen die ersten Regentropfen fielen, seit wir in Reith angekommen waren. Das kurze Sommergewitter war aber schnell wieder abgezogen. Vor dem Nachtisch war dann noch Zeit für den offiziellen Teil. Präsident Dr. Josef Rosner dankte Michael Bensch und seinem Organisationsteam für den perfekten Ablauf der letzten Tage und die vielen Höhepunkte, die eingebaut waren. Michael Bensch seinerseits bedankte sich bei allen Gästen und Vereinsmitgliedern, die der Einladung nach Tirol gefolgt waren. Wolfgang Turecek gab uns einen kleinen Ausblick auf das kommende Jahr. Nachdem wir 2014 ganz im Osten am Neusiedler See waren und heuer im Westen in Tirol, geht es nächstes Jahr in die Mitte nach Oberösterreich. Schließlich bedankte sich unser Wirt Hans Rieser für unser Kommen und hoffte, dass wir alle zufrieden waren. Dem langen und frenetischen Applaus nach zu urteilen, waren wir das wohl auch. Nach dem Essen konnten wir die vielen Kalorien wenigstens zum Teil wieder abbauen, denn in der Hotelhalle gab es Live-Musik und die Gelegenheit, ausgiebig zu tanzen. So wurde das ein sehr ausgelassener und fröhlicher Ausklang wunderbarer Tage in Reith im Alpbachtal.

Sonntag, 07.06.2015

Nach den Feierlichkeiten des letzten Abends ließen wir den Sonntag ruhiger angehen. Das Frühstück zog sich bis zum Mittag hin, denn keiner wollte so richtig dringend weg. Jeder hatte noch etwas zu erzählen oder zu besprechen. In gemütlichen Runden saßen wir unter der großen Kastanie bei wieder herrlichem Wetter zusammen. Am Ende nützt es aber nichts, irgendwann muss man doch wieder nach Hause. Und so begann das große Verabschieden. Einigen Wenigen hatte es aber doch so gut gefallen, dass sie noch ein paar Tage Urlaub in Tirol dranhängten – die Glücklichen!

Auch hier zum Abschluss des Berichts sei nochmals erwähnt: Herzlichen Dank an die PCCA- Region West, insbesondere Regionalleiter Michael Bensch  und seinem Team für die tolle Organisation der Veranstaltung, sowie Veronika und Hans Rieser, die uns sehr freundlich aufgenommen haben. Ihr habt uns sehr verwöhnt und Tirol erleben und genießen lassen !!

Ronald Künemund